„(Selbst) porträt durch das AmeryKahn-Prisma“, Detail mit „Pix/el“, "Chrysalis";
„Michael Dorn, Schauspieler (farbinvertiert)“, „Sophia“, Öl auf Papier (Installationsansicht, 28 x 14 Zoll). 
(Klicken Sie auf das Bild für die Inversion des mobilen Geräts)

Erklärung des Künstlers

(Self) Portrait Through The AmeryKahn Prism („(Selbst) porträt durch das AmeryKahn-Prisma“) ist eine Installation verschiedener gemalter Bilder, die viele der kaskadierenden Darstellungen dessen neu konfigurieren sollen, was seit Kurzem mit dem Begriff „the black body“ („der schwarze Körper“) bezeichnet wird. Mein Projekt ist ein komplexes Netzwerk wechselseitiger bildlicher Elemente („Pix/el“) und zielt darauf ab, die rassifizierte Auffassung des „schwarzen Körpers“ auf seinen sprichwörtlichen Kopf zu stellen, indem der Gewöhnung sowohl an die bildliche (figurative) als auch an die lexikalische Buchstäblichkeit dieses Begriffes widerstanden wird.

Die Pix/el werden aus der Vorstellungskraft, direkten Beobachtungen und Fotos geformt und mit Referenz an „traditionelle“ Porträttechniken und modernistische abstrakte Formen, interkulturelle Symbole, textliche Motive und imaginierte dreidimensionale Strukturen stilisiert, die überwiegend aus Papier und verschiedenen anderen Medien geschaffen werden. Durch die Gegenüberstellung sehr vielfältiger gemalter Bilder möchte mein Projekt unterschiedliche rassische Diskurse identifizieren, hinterfragen und kategorisieren, um daraus eine vereinheitlichte bildliche Matrix entstehen zu lassen, die wiederum den Trugschluss und die ideologische Natur einer rassifizierten Welt aufzeigen soll.

Mit der Erschaffung einer pulsierenden und vielförmigen Bildstruktur kann der politisierte „black body“ als das gesehen werden, was er ist: ein rassifizierter Kunstgriff, der konstruiert wurde, um Menschen einförmig als von „afrikanischer“ Abstammung zu bezeichnen und in irgendein Verhältnis zu einer „weißen“ Welt zu stellen.

Die zahlreichen verwobenen „Geschichten“ von (Self) Portrait Through the AmeryKahn Prism werden aktiviert, während der Betrachter sich physisch bewegt und dabei die Pix/el des Netzwerks überschaut. Von einem Pix/el zum nächsten oder von einem Bildcluster zum nächsten – es steht dem Betrachter völlig frei, welche Abfolge der Bilder er in seiner Vorstellung entstehen lassen möchte. Diese visuelle Erkundung ist also von einem abstrahierten kinematografischen Apparat genährt, der durch die Beteiligung des Betrachters an der Codierung, Dekodierung und Rekodierung der von ihm arrangierten Bildsequenzen aktiviert wird.

Darüber hinaus verfügt der Betrachter über ein mobiles Digitalgerät, das die Farben invertiert. Es fungiert damit als Intermediär für eine Bildbetrachtung in einem alternativen Modus. Die invertierte Sicht auf dem Bildschirm des Digitalgeräts wirft weitere Fragen über die Rolle der visuellen Medien in unseren Wahrnehmungen von Rasse und Verschiedenheit auf.